Estadio Ramón Sánchez-Pizjuán

Andalusische Flutlicht-Nacht im Estadio Ramón Sánchez-Pizjuán

„Vamos mi Sevilla!“ – Estadio Ramón Sánchez-Pizjuán

Spätestens wenn die gut 42.000 Zuschauer im Estadio Ramón Sánchez-Pizjuán vor Spielbeginn die „Himno Centenario“ anstimmen, ist klar, dass man in diesem Stadion ein Spiel gesehen haben muss. Schon vor Anpfiff ist Gänsehautstimmung in der Heimstätte des FC Sevilla garantiert.

Auf den Spuren von Game of Thrones und Star Wars

Aber nicht nur zum Groundhopping lohnt es sich in die andalusische Hauptstadt zu reisen. Jeder der schon einmal in Sevilla war, würde mir glaube ich sofort zustimmen, dass es sich zweifelsohne um eine der schönsten Städte Europas handelt! Einflüsse aus maurischer wie auch christlicher Kultur brachten einzigartige architektonische Bauwerke hervor.

Zu den absoluten Highlights der Stadt gehört der Alcazar Palast, der heute noch als Residenz von der Königsfamilie genutzt wird. Die prachtvollen Gärten dienen der TV-Serie „Game of Thrones“ als Drehort der Wassergärten von Dorne. Desweiteren sollte man einen Besuch in der Kathedrale einplanen – die drittgrößten Kirche der Welt!

Sevilla - Alcazar Palast Garten

Hier kann man u.a. das Grabdenkmal von Christoph Kolumbus bestaunen. Auch den Plaza de España darf man keinesfalls bei einem Besuch in Sevilla auslassen. Der Platz wurde 1929 für die Ibero-Amerikanischen Ausstellung errichtet und diente als Filmkulisse für den Planeten Naboo in den „Star Wars“ Produktionen.

Als beste Reisezeit für Sevilla eignet sich das Frühjahr. Im Sommer hat es oft Temperaturen über 40 Grad, was den Aufenthalt unerträglich machen kann. Wir waren Ende Februar dort und hatten angenehme 20 Grad mit strahlendem Sonnenschein. Zudem hängen zu dieser Zeit überall die prallen Orangen an den Bäumen, was das ohnehin schon beeindruckende Stadtbild noch attraktiver für Fotomotive macht.

Auch wenn Fußball in Sevilla mit seinen beiden Primera División Teams (FC Sevilla und Real Betis) einen enorm hohen Stellenwert hat, so darf man jedoch zwei der ganz großen Traditionen Andalusiens nicht vergessen: Flamenco und Stierkampf. Ersteres ist die Mischung aus Gesang, Gitarrenspiel und Tanz. In Sevilla gibt es mehrere Veranstalter bei denen man eine Flamenco-Show buchen kann. Wir haben uns für „La casa del flamenco“ entschieden und wurden nicht enttäuscht.

Ein Besuch in der sehr schönen, im Jahre 1749 eröffneten Stierkampfarena inklusive Museum ist ebenfalls lohnenswert – auch wenn diese Tradition durchaus kritisch betrachtet werden sollte.

Günstige Preise für europäischen Spitzenfußball

Im Gegensatz zum Stierkampf kann man davon ausgehen, dass im Estadio Ramón Sánchez-Pizjuán der Verlierer nicht mit dem Leben bezahlen muss. Das in den 50er Jahren erbaute Stadion ist nur ca. 2km von der Altstadt entfernt und somit gut zu Fuß erreichbar. Die Außenfassade der Haupttribüne ziert ein übergroßes Vereins Mosaik – einzigartig! Im Inneren überzeugt die Arena – wie die meisten Stadien in Spanien – durch seine steilen Ränge und bietet somit von allen Plätzen eine hervorragende Sicht aufs Spielfeld. Dass nur die Haupttribüne überdacht ist, stört beim trockenen andalusischen Wetter kaum jemanden.

Estadio Ramón Sánchez-Pizjuán, FC Sevilla - SD Eibar

Die Karten gegen SD Eibar habe ich problemlos für preiswerte 27,50€ pro Stück über die offizielle Webseite des Vereins beziehen können. Alles andere als selbstverständlich wenn man bedenkt, dass es sich beim FC Sevilla zu diesem Zeitpunkt um den Tabellendritten der spanischen Liga gehandelt hat. Zudem gelang dem Verein ein paar Monate zuvor als erste Mannschaft der Geschichte das Kunststück, drei Mal hintereinander die UEFA Europa League zu gewinnen!

Trotz des kompletten Alkoholverbotes im ganzen Stadion war die Stimmung richtig gut. Besonders gegen Ende des Spiels, als einige strittige Entscheidungen die andalusischen Fans in Wallungen brachte, gab es auf den Rängen kein Halten mehr. Und als in der Nachspielzeit auch noch die endgültige Entscheidung zum 2:0 fiel, brachen alle Dämme im Estadio Ramón Sánchez-Pizjuán. “Vamos mi Sevilla” halte es noch Stunden später in meinem Kopf als wir den Tag bei Tapas und einem Glas Rioja revue passieren ließen.