City Ground Stadium, Nottingham

City Ground, Nottingham – auf den Spuren von Robin Hood

Am zweiten Tag unseres Boxingday-Trips stand Groundhopping in Nottingham, im City Ground Stadium an. Mit dem Zug von Birmingham New Street (Kosten ca. 18 Euro für die Hin- und Rückfahrt) brauchten wir ca. 1 Stunde. Schon am Bahnhof fiel uns die etwas größere Polizeipräsenz auf, welche die Brisanz des Spiels gegen den Tabellennachbarn aus Leeds vermuten ließ.

Im Vorfeld hatte ich 4 Tickets für das Spiel über die Webseite von Forest ergattern können. Dafür musste ich mich allerdings für ein Jahr als Mitglied registrieren lassen, was mir das Geld (30 Euro) wert war. Die Tickets sollten mir eigentlich per Post zugeschickt werden, was aber bis zum Abflug nicht passierte. Somit standen wir nun in Nottingham, ohne genau zu wissen, ob die Tickets für uns an den Ticket-Offices hinterlegt waren oder wir das Spiel doch in einem Pub schauen mussten. Es sollte aber alles gut werden….

City Ground, Nottingham

Wenn man in Nottingham ist, sollte man neben dem Fußballspiel definitiv zwei Dinge nicht verpassen:

  • Nottingham Castle und die Bronze-Statue von Robin Hood
  • Einen Besuch im ältesten Pub Englands

Da wir noch ein bisschen Zeit hatten, begaben wir uns vom Bahnhof durch einen Teil der Altstadt zum Schloss. Etwas unterhalb wartete auch schon Robin Hood. Wenn man als Kind (und jetzt vielleicht auch noch) ziemlich oft und gerne die Zeichentrickfilme oder Kevin Costner in der Rolle des Rächers der Enterbten gesehen hat, ist man hier genau richtig. Ein tolles Fotomotiv!

Der älteste Pub Englands

Direkt um die Ecke sahen wir auch schon das Schild zum “Ye Olde Trip to Jerusalem”. Der älteste Pub Englands schenkte angeblich schon im Jahre 1189 die ersten Biere aus. Diese Nostalgie konnte man in dem kleinen und sehr verwinkelten Bau förmlich spüren. Selbstredend, dass wir uns hier ein Pint gönnten. Ein absolutes Highlight unserer Groundhopping-Tour!

Da wir uns wegen der Tickets doch relativ große Sorgen machten, liefen wir schon früh zum Stadion. Von der Bahnstation benötigt man ungefähr 25 Minuten bis zum City Ground. Wenn man die Brücke über den Trend überquert, sieht man zur linken Seite dann zum ersten Mal in voller Größe das mit Tradition und Historie erfüllte Stadion. Mit den kleinen Fachwerkhäusern und dem Fluß im Vordergrund ein wirklich toller Anblick. Wir waren schon ziemlich nervös, als wir als einer der Ersten am Ticket-Schalter standen. Aber, siehe da: Unsere 4 Tickets waren hinterlegt….Das Spiel konnte beginnen!

Da wir noch über eine Stunde Zeit bis zum Anpfiff hatten, statteten wir dem “Trent Bridge Inn” noch einen Besuch ab. Hier tummelten sich die Forest-Fans. Die Preise für die Pints konnten sich sehen lassen (ca. 3 Pfund).

Derby im City Ground

16.30 Uhr – Anpfiff im City Ground Stadium. Unsere Plätze sind im oberen Bereich der “Brian Clough Stand” (Block M). Wir schauen direkt zur linken auf die Fans von Leeds, die für eine wirklich gute Stimmung sorgen. Aber auch die Forest-Supporters sind lautstark zu hören.

Unter Flutlicht sehen wir erste 15 Minuten, die von Unsicherheit beider Teams geprägt ist. Leeds ist das technisch versiertere Team, Forest beschränkt sich auf das Kontern. Und ein solcher Konter führt in der 24. Minute zum 1:0 für das Heimteam. Die Fans, die in den Jahren 1979 und 1980 den Gewinn des Europapokals der Landesmeister feiern konnten, stehen auf und besingen ihr Team. Diese Führung kann Forest bis zur Pause auch behaupten.

Nottingham Forest - Leeds United, City Ground, Nottingham

Nach der Pause das gleiche Bild: Leeds spielt den wesentlich besseren Fußball, Forest kontert. Eine dieser Konterchancen hätte man besser genutzt, denn in der 80. Minuten erzielt United völlig verdient den Ausgleich. Dies soll sich bis zum Schlusspfiff nicht mehr ändern.

Insgesamt gesehen, schauten wir ein ordentliches Zweitligaspiel in einem tollen Stadtion, das vor ausverkauftem Haus eine tolle Atmosphäre bot. Aber auch die Stadt hat einiges zu bieten, was wir allerdings in der Kürze der Zeit nicht alles aufsaugen konnten. Nach ein paar Pints und Shots im “Fellows Morton & Clayton” fuhren wir gegen 21 Uhr wieder mit dem Zug zurück nach Birmingham.

Bis auf eine Person, die mit uns zusammen im Zugabteil saß, war gähnende Leere angesagt. Einer dieser wahnsinnigen Zufälle: Der Mann neben uns war ein Groundhopper aus Deutschland. Er fährt seit 1988 zu jedem Heim- und Auswärtsspiel des VfL Bochum und tourt in seiner Freizeit durch alle Stadien der Welt. Bis Anfang Januar reist er über die Insel mit Spielen im 2-Tages-Rhythmus. Gemeinsam mit ihm stießen wir mit Pimm´s und Jacky auf das Unentschieden im City Ground an.