Parc Olympique Lyonnais

Zum Lichterfest nach Lyon – Parc Olympique Lyonnais

Parc Olympique Lyonnais – unser erster französischer Ground

Es gibt nicht viele Gründe gerade im Dezember nach Lyon zu reisen. Der wahrscheinlich einzige – neben Groundhopping und dem damit verbundenen Besuch des Parc Olympique Lyonnais – ist das bekannte Lichterfest „Fête des Lumières„. Es ist das Wochenende nach dem 8. Dezember, an dem die Stadt jedes Jahr traditionell in den schillerndsten Farben erstrahlt. Häuserfassaden werden bunt beleuchtet und überall im Zentrum sind Lichtinstallationen von kreativen Künstlern aus der ganzen Welt aufgebaut.

Zugegebenermaßen ein toller Anblick und sehr atmosphärisch. Jedoch hat die Tatsache, dass es sich bei der Veranstaltung um ein absolutes Massenereignis handelt, das Erlebnis ein wenig getrübt. Mann an Mann schoben sich die Menschen durch die Gassen, um einen Blick auf das nächste Lichtobjekt zu werfen. Die Sicherheitsvorkehrungen waren nach den vielen Anschlägen in Frankreich entsprechend hoch. Alle Metrostationen im Veranstaltungsareal waren gesperrt, jede Person wurde abgetastet und überall sah man schwerbewaffnete Polizei. Nicht nur einmal kam der Gedanke auf, was passieren würde, wenn die Grand Nation schon wieder Ziel eines Anschlages wird und die Masse in Panik ausbricht…

Zum Glück blieb alles friedlich und wir kämpfen uns schließlich bis zum Fluss Saône durch, um die Beleuchtung am Notre Dame und den umliegenden Brücken zu bestaunen.

Reisetipp:
Für den Transfer vom Flughafen Aéroport de Lyon-Saint Exupéry in die Innenstadt lohnt es sich die Rhônexpress App (> iTunes | > Google Play) zu laden, in der man sich direkt das Hin- und Rückfahrt Ticket zu einem vergünstigten Preis kaufen kann. Ohne lange an den Ticketautomaten anzustehen!

Die Champions League der Gastronomie

Bevor wir zum Fußball kommen, muss unbedingt noch die Restaurantszene von Lyon erwähnt werden! Die Stadt gilt als die Gourmet-Metropole Frankreichs. Und das nicht nur, weil der vielleicht bekannteste Koch der Welt – Paul Bocuse – hier sein Zuhause hat. Der Starkoch trägt seit 1965 durchgehend drei „Michelin“-Sterne. Wer nicht unbedingt in seinem Hauptrestaurant Unmengen an Geld loswerden will, kann in einer seiner Brasserien zu angemessenen Preisen hochwertig Speisen.

Ansonsten findet man an jeder Ecke sogenannte Bouchons – kleine Gaststätten, in denen man hervorragend Essen kann.

Parc Olympique Lyonnais

Das nagelneue Stadion von Olympique Lyon wurde im Januar 2016 im Zuge der anstehenden Europameisterschaft in Frankreich eröffnet. Zuvor spielte die Mannschaft im wesentlich zentraler gelegenen Stade de Gerland.

Karten für Ligaspiele erhält man problemlos online über die offizielle Internetseite von Olympique Lyon. Wir haben pro Ticket 20€ für einen guten Platz im Oberrang gegen Stade Rennes bezahlt.

Parc Olympique Lyonnais, Lyon

Der Parc Olympique Lyonnais liegt ca. 12 km östlich außerhalb des Stadtzentrums. Aus der Stadt nimmt man an der Station “Perrache” die Metro MA bis zur Haltestelle „Vaulx-en-Velin La Soie“. Dort steigt man in eine Tram, die weitere 10 Minuten bis zum Stadion fährt.

Architektonisch besticht der Parc Olympique Lyonnais durch seine außergewöhnliche Dachkonstruktion. Im Inneren erwartet einen eine moderne Fußballarena, in der man von jedem Platz aus beste Sicht auf das Spielfeld genießt.

Das ca. 60.000 Zuschauer fassende Stadion ist bei Ligaspielen leider fast nie ausverkauft. Auch gegen Stade Rennes – immerhin Tabellenvierter an diesem Spieltag – fanden nur rund 34.000 Besucher den Weg in die EM Arena.

Jedoch wurden wir stimmungsmäßig nicht enttäuscht! Wir saßen im Block 401 und schräg unter uns befand sich der Fanblock von Olympique Lyon, der ohne Pause 90 Minuten lang Stimmung machte. Angefangen mit dem (während der Europameisterschaft von den Isländern geklauten) „Uuh!“ Schlachtruf, über variationsreiche Fangesänge bis hin zu Choreos mit französischen Flaggen, Konfetti sowie synchronen Hüpfeinlagen wurde man bestens unterhalten. Wenn man die Augen schloss, hätte man ohne Zweifel auf ein ausverkauftes Stadion gewettet.

Im Spiel dominierten die Gäste, bis Olympique Lyon wie aus dem Nichts das 1:0 erzielte. Nachdem Stade Rennes in der zweiten Halbzeit wegen einer Notbremse nur noch mit 10 Mann auf dem Feld stand, spielten die Hausherren den knappen Vorsprung unspektakulär zu Ende.

Fazit

Wer nicht auf Massenveranstaltungen (ausgenommen Fußballspiele natürlich) steht, sollte die Stadt eher im Frühling oder Spätsommer besuchen. Für den Stadionbesuch empfiehlt sich eher ein Gegner aus der oberen Tabellenregion, da das Stadion ansonsten wahrscheinlich fast leer sein wird. Die Ticketpreise sind im europäischen Vergleich mit den anderen Topligen günstig und man wird mit einer wirklich außergewöhnlich guten Stimmung belohnt.