Estádio da Luz, Lissabon - Panorama

Estádio da Luz, Lissabon: Endspiel um das große Geld

Estádio da Luz – zu Gast in Lissabon

Lissabon: Kreativ, bunt, delikat, gastfreundlich. Und die Stadt in der Christiano Ronaldo zum Fußballprofi wurde. Schon nach einem Tag in der hügeligen Stadt am Tejo weiß man, warum Lissabon zu den lebenswertesten Hauptstädten Europas gehört. Die lebensfrohe und ebenso entspannte Art der Einheimischen überträgt sich sofort. Wenn man Lissabon richtig erleben möchte, sollte man mindestens drei bis vier Tage einplanen. Hetzen ist hier nicht erlaubt!

Der Flughafen ist lediglich 10km von der Innenstadt entfernt und verkehrstechnisch sehr gut angebunden. In der Stadt angekommen, empfehlen wir Lissabon zu Fuß zu erkunden – daher unbedingt auf bequemes Schuhwerk achten! Jedoch ist eine Fahrt in der historischen Tram 28 ebenso ein absolutes Muss.

Ob Pasteis (Blätterteigtörtchen mit Pudding) im Stadtteil Belém, ein Glas Portwein am Tejo oder Fado (traditionelles Klagelied) in den Gassen der Altstadtviertel Alfama oder Bairro Alto – Lissabon muss man genießen. Ein besonderer Tipp ist der Sonnenuntergang von Miradouro da Graça aus. Hier hat man einen gewaltigen Blick über die gesamte Stadt und kann den Tag entspannt ausklingen lassen.

Groundhopping in Portugal

Lediglich drei Stunden Fahrt liegen zwischen den beiden Großstädten Porto und Lissabon. Diese Tatsache macht Groundhopping in Portugal extrem attraktiv, da hier gleich vier der Erstligavereine beheimatet sind und man ohne Probleme zwei Spiele an einem Wochenende besuchen kann. Drei der Clubs spielen auch international eine große Rolle:

– Fußballclubs Porto: FC Porto und Boavista
– Fußballvereine Lissabon: SL Benfica und Sporting CP

Wir hatten uns für einen Städtetrip nach Lissabon entschieden und Karten für das allerletzte Saisonspiel im Estádio da Luz von Benfica gegen Moreirense FC besorgt. Dies konnten wir problemlos über die offizielle Webseite des Vereins bestellen. Benfica hatte nur ein paar Spieltage vor Ende der Saison die Meisterschaft im direkten Duell gegen den FC Porto verspielt. Nun lagen sie einen Spieltag vor Schluss punktgleich mit dem Stadtrivalen Sporting auf Platz zwei. Da nur diese Position zur direkten Qualifikation zur Champions League berechtigt, war die Ausgangslage klar: Lediglich ein Sieg gegen Moreirense FC würde sicherstellen, dass man nächstes Jahr in der Königsklasse spielt. So wurde das Saisonfinale von Benfica zum Millionenspiel. Aber obwohl es an diesem Nachmittag um so viel Geld ging, war das Stadion nicht komplett ausverkauft.

Estádio da Luz, Benfica Lissabon

Estádio da Luz – Roter Tempel des Lichts

Das Estádio da Luz wurde für die EM 2004 in Portugal gebaut und war Austragungsort des Endspiels zwischen Portugal und Griechenland (0:1). Das letzte Großereignis im „Stadion des Lichts“ war das dramatische Champions League Finale zwischen Real Madrid und Atlético Madrid (4:1 n.V.) 2014.
Schon von weitem sieht man das leuchtend rote Dachgestänge des Estádio da Luz in den stahlblauen Himmel über Lissabon ragen. Unter der schwebenden Dachkonstruktion mit Ihren 43 Meter hohen, knallroten Bögen erstrecken sich die wellenförmigen Tribünen der über 65.000 Zuschauer fassenden Arena. Durch die luftige Bauweise dringt das typisch diffuse und warme Licht Lissabons ins Stadioninnere und lädt zu rauschenden Fußballnachmittagen ein.

Trotz (oder vielleicht auch gerade wegen) der prekären Ausgangssituation für Benfica im Fernduell mit Sporting war das Spiel alles andere als berauschend. Der portugiesische Rekordmeister tat sich sehr schwer gegen das extrem tief stehende Moreirense FC. Die Mannschaft aus der kleinen Gemeinde Moreira de Cónegos (gerade einmal knapp 5.000 Einwohner!) tat alles, um die Champions League Teilnahme von Benfica zu verhindern. Erst in der 52. Minute erlöste der Brasilianer Jonas die Heimmannschaft und Ihre Fans durch einen Elfmeter. Da im Parallelspiel der Stadtrivale Sporting sein Spiel sogar verlor, reichte der knappe Sieg gegen die Dorfmannschaft am Ende für die direkte Qualifikation zur Champions League.

Die Stimmung im nicht ganz ausverkauften Estádio da Luz in Lissabon war zwar gut, aber trotz des Erfolges nicht überschwänglich. Man merkte deutlich, dass die Fans in dieser Saison den Meistertitel erwartet haben, den man ein paar Wochen zuvor aus der Hand gegeben hatte. Da wir von der Stadt Lissabon so begeistert waren, werden wir definitiv wiederkommen und uns das nächste Mal eine Begegnung von Sporting im Estádio José Alvalade anschauen. Vielleicht in Verbindung mit einem Besuch in Porto – der Stadt des diesjährigen Meisters.