Slavia Prag - Eden Arena, Conference League

Europa Conference League in Prag

Europa Conference League in der Eden Arena, Prag

Unser letztes Spiel im Jahr 2021 führte uns in das Sinobo Stadion (Eden Arena) der tschechischen Hauptstadt Prag. Die Corona-Fallzahlen zogen wieder an und so war es abzusehen, dass wir erst einmal keinen weiteren Stadionbesuch mehr planen würden. Da die Stadt Prag immer einen Besuch wert ist und das Europa Conference League Spiel von Slavia Prag gegen Maccabi Haifa auf dem Programm stand, machten wir uns also auf in Richtung Osten.

Noch eine Liga – noch mehr Spiele

Über die Einführung der Europa Conference League scheiden sich die Geister. Auch wir sind etwas gespalten was diesen Wettbewerb angeht. Immerhin wird die Europa League aufgewertet, da eine Reduktion von 48 Teams auf 32 stattfindet. Hier ist also eine höhere Leistungsdichte zu erwarten. Die Europa Conference League wird jedoch von vielen als „zweite Liga“ Europas eingeordnet.

Insgesamt gesehen gibt es auf europäischer Ebene nun noch mehr (vermeindlich unattraktive) Spiele und kaum noch einer blickt bei den
vielen unterschiedlichen Modi und Qualifikations- und Zwischenrunden noch durch.

Aus Sicht eines Groundhoppers bietet die erhöhte Anzahl natürlich den Vorteil das ein oder andere unbekannte Stadion von „exotischen“ Vereinen zu besuchen und fleißig Stadion- und Länderpunkte zu sammeln. Und wenn man sich die Liste der diesjährigen Playoff Zwischenrunde anschaut, so finden sich Namen wie Olympique Marseille, Celtic Glasgow, Fenerbahce Istanbul, PSV Eindhoven oder auch Leicester City. Dies ist unter anderem der Tatsache geschuldet, dass in dieser K.O.-Runde die acht Gruppendritten der Europa League teilnehmen. Der Sieger der Conference League erhält das Startrecht für die Gruppenphase der Europa League in der folgenden Saison.

Eden Arena: Slavia Prag - Maccabi Haifa, Europa Conference League

Flaute auf dem Rasen, Feuerwerk auf den Rängen

Das Sinobo Stadion (Eden Arena) ist ein kleines aber hochmodernes Stadion im Stadtteil Vršovice. Es fasst gut 20.000 Zuschauer und ist Bestandteil eines ganzen Areals mit Trainingsgeländen und Sporthallen. Die Heimstätte von Slavia Prag wurde 2008 eröffnet und war 2013 Austragungsort des UEFA Supercups zwischen Bayern München und dem Chelsea FC.

Wie zu erwarten war das Stadion nicht komplett ausverkauft. Das Spiel bewegte sich größtenteils auf mittelmäßigem Niveau. Jedoch sollte das der Stimmung keinen Abbruch tun. Erfahrungsgemäß ist die Atmosphäre in den osteuropäischen Stadien immer sehr emotional. Auch heute Abend sollten wir nicht enttäuscht werden – und das lag insbesondere an den Gästefans aus Israel!

Wir hatten gute Plätze für umgerechnet ca. 30€ auf höhe der Eckfahne direkt neben dem Fanblock der Slavia-Anhänger. Somit waren wir stimmungsmäßig gut versorgt. Die große Überraschung wartete jedoch auf der Gegentribüne der Maccabi Haifa Fans. Kurz nach dem Anpfiff flackerte und loderte es nur so im Gästeblock. Visuell und lautstark feuerten die Anhänger des zwölffachen israelischen Meisters ihre Mannschaft fast durchgehend über 90 Minuten an. An diesem kalten Herbstabend war uns diese positiv aufgeheizte Atmosphäre sehr willkommen. Letztendlich reichten all die Schlachtrufe aber nicht aus, um die eigene Mannschaft zum Auswärtssieg zu peitschen. Slavia schoss direkt vor unseren Augen in der 49. Minute das erste und einzige Tor dieses Spiels.

Prag im Herbst

Goldener Herbst in der goldenen Stadt

Den nächsten Tag verbrachten wir mit Sightseeing in einer der prächtigsten Städte Europas. Bei goldenem Herbstwetter starteten wir von unserem OREA Hotel Pyramida mit der Tram zur nahe gelegenen Prager Burg mit dem Veitsdom. Vom riesigen Burggelände geht es dann abwärts zum weltberühmten Wahrzeichen, der Karlsbrücke. Am besten man überquert früh morgens die Moldau, da die Brücke nachmittags schnell überlaufen sein kann. Von hier aus schlendert man in die Prager Altstadt am Rathaus mit der astronomischen Uhr vorbei Richtung Altstädter Ring – ein Marktplatzgelände mit ca. 9000 Quadratmetern Grundfläche. Hier befindet sich auch das Restaurant „Mincovna“, welches wir für seine einheimische Küche schätzen gelernt haben.

Wir könnten noch unzählige Sehenswürdigkeiten und imposante Bauwerke aufzählen. Man sollte sich mindestens zwei bis drei Tage Zeit nehmen um die Stadt ausreichend zu erkunden. Es gibt viel zu sehen und so ziemlich jeder Winkel bietet attraktive Fotomotive. Wir werden definitiv wiederkommen – das nächste Mal vielleicht für ein Spiel in der Generali Arena von Sparta Prag.